Sag mir wo die Socken sind

Das Verschwinden einzelner Socken. Ein weltweites Mysterium überall dort, wo man Socken trägt. Der unheimliche Sockenfresser hat auch hier mal wieder zugeschlagen und die rechte Tabisocke ins schwarze Loch gesogen. Oder so. Jedenfalls ist sie weg, auch wenn ich einfach nicht verstehe, wie im Haus einzelne Socken für immer verloren gehen können.

Ich suchte und suchte nach der Socke. Sie blieb verschollen. Letztlich gestand ich mir das Scheitern ein und beendete die Suche. Ersatz musste her, denn die Tabisocken gehören zum Wohlfühloutfit. So kommt die rechte Tabisocke aktuell zum zweiten Mal auf meine Nadeln. Aus Materialsicht kein Problem. Ein 100g – Knäuel Sockenwolle reicht meist für drei Socken. Ich habe es abgewogen (Strickmonk-me). Anleitungstechnisch eigentlich auch keine Raketenwissenschaft. Maschenzahl und Schafthöhe lassen sich einfach abzählen und nachmessen. Die Bumerangferse ergibt sich rechnerisch aus der Anzahl der Maschen, also auch einfach. Jetzt bin ich an der Spitze angekommen und hier wird es ein bisschen knifflig. Die japanische Spitze hatte ich in der Passform an die Zehen angepasst und darum von der Anleitung abweichend freestyle gestrickt. Die Dokumentation erfolgte seinerzeit auf einem lose rumfliegenden Blatt Papier. Vor Monaten im Altpapier entsorgt. Die Symmetrie der Socken erfordert nun Abzählen mit voller Konzentration. Mache ich nicht sooo gerne. Kurzer Boxenstop im Körbchen für die Socke, bis ich genügend Motivation gesammelt habe, mich dieser Herausforderung zu stellen.

Winterpullover am Stück gestrickt

In der Zwischenzeit stricke ich an Projekt Nummer zwei weiter. Einem neuen Winterpullover für den Sohn. Ich stricke ihn nach der Anleitung „Urban forest“ vom Garnstudio Drops. Maschenprobe und Passform passen gut, so dass ich der Anleitung ohne Abweichungen folge. Der Pullover hat Sattelschultern, wird am Stück von oben nach unten gestrickt und kommt komplett ohne Naht aus. Anprobieren während des Strickens und kein Zusammennähen der einzelnen Teile am Ende sind die unschlagbaren Vorteile dieser Strickmethode. Mit 5er – Nadeln gestrickt, wächst der Pullover in einem Affenzahn. Die Wolle „Alaska“ ebenfalls von Drops ist glatt und weich und strickt sich fast von selbst. Netflix-tauglich.

Traumprojekt Monster-Kuschel-Riesen-Schal-Tuch

In meiner Welt dreht sich ziemlich vieles um Wolle und was man daraus so machen kann. Manchmal lese ich vor dem Einschlafen Anleitungen. Ich finde es toll, mir das Stricken vorzustellen: Welches Material würde ich verwenden? Welche Farben? Würde ich nach Anleitung stricken oder an welchen Stellen Variationen einbauen? Und wie wäre es, das fertige Stück zu tragen, zu fühlen, mich darin einzukuscheln? Seit ich auf Instagram den Koldingkal von hakel.monster, stricknerd, diestrickmamsell, und andreakarminrot gesehen haben, ist der Koldingschal von ChrisBerlin das Objekt eben jener Phantasien. Im Moment wird er das noch ein bisschen bleiben, weil im Keller zwei Kisten mit Wolle für zwei neue Pullover liegen. Erst beende ich die japanische Sockenspitze und den Urban Forest. Dann stricke ich die beiden Pullover für mich. Eventuell schiebe ich ein oder zwei Paar Bakers Twine und Socken dazwischen, welche ich leichtsinnigerweise schon Tante und Freundin versprochen habe. Winter 2021 kommt dann der Schal dran. Vielleicht. Mal sehn. Wahrscheinlich. Oder…

Dokumentation ist alles

Das Nachstricken der verlorenen Socke hat mir mal wieder vor Augen geführt, wie wichtig mir eine gute Dokumentation während des Strickens ist. Vor einiger Zeit bin ich beim Surfen im App-Store über die App „Zähl Mich – Reihenzähler“ gestolpert. Nach einer kurzen Testzeit mit der Gratisversion habe ich die Vollversion für 4,99 € jährlich abonniert. Stift, Papier und Stricknotizbücher gehören seitdem der Vergangenheit an. Die App ist sehr intuitiv in der Anwendung. Ich kann sie mit Ravelry verbinden, Fotos und Anleitungen importieren. Das Zählen der Reihen per Tipp auf den Zählbutton funktioniert einwandfrei. Die App bedient den Sammler- und den Spieltrieb. Sie macht mir richtig viel Spaß.

Wie ist das bei Euch? Dokumentiert Ihr Eure Projekte während oder nach dem Stricken oder Häkeln? Zählt Ihr Reihen per Strichliste? Oder nutzt ihr Strick-Apps? Und wenn ja, welche?

Happy knitting & schönen zweiten Advent!

>j< Pia

PS: verlinkt mit Andreas Linkparty

Der Post enthält Markennennung. Ich kennzeichne ihn daher als unaufgeforderte Werbung.

Credits: Notizenbild Bild von David Schwarzenberg auf Pixabay