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Japanische Beilagen Teil 1: Reis

Vor vielen Jahren ging ich mit zwei Freundinnen im Feld spazieren. Wir alberten rum, machten Faxen und kicherten. Ein Ehepaar mittleren Alters wurde aufmerksam und sprach uns an. Aus unerfindlichen Gründen erzählten wir ihnen, wir seien so glücklich, weil wir gerade in Japan auf Klassenreise gewesen seien. „Ach,“ fragte der Mann, „was gab es denn da zu essen?“. „Reis!“ antwortete eine meiner Freundinnen, wie aus der Pistole geschossen. „Reis. Dreimal am Tag.“

Reis

Recht hatte sie. Traditionell wird in Japan zu allen drei Mahlzeiten Reis gegessen. Für Reis gibt es im japanischen zwei Haupt-Bezeichnungen. „Kome“ wird der geschälte aber ungekochte Reis genannt. Der gekochte Reis hingegen heißt „Gohan“. Und Gohan ist wiederum auch der Name für Essen, Mahl oder Mahlzeit. Das sagt schon alles, oder?

Reis kochen

Natürlich hat JEDER japanische Haushalt einen Reiskocher. Mit dem Kocher geht die Zubereitung maximal einfach:

  1. Reis becherweise (pro Person 1 Becher) in den Kocheinsatz einfüllen
  2. 2 – 3 mal direkt im Kocheinsatz durchwaschen
  3. Waschwasser zum Schluss gut abschütten, frisches, kaltes Wasser im gleichen Verhältnis zugeben
  4. Deckel drauf
  5. Knopf an
  6. Warten – der Reiskocher zeigt an, wenn der Reis fertig ist
  7. bei geschlossenem Deckel weitere 10 – 15 min. ziehen lassen
  8. fertig

Ohne Reiskocher geht es fast genauso einfach. Man muss nur ein bisschen aufpassen, damit nichts anbrennt.

  1. 75 g Reis pro Person abmessen
  2. Reis im Sieb 2 – 3 mal waschen
  3. den Reis zusammen mit dem Wasser in einen Topf geben
  4. Topf mit Deckel bei starker Hitze aufkochen lassen
  5. Herd auf kleinste Stufe runterschalten sobald der Deckel zu wackeln beginnt – Deckel nicht abnehmen
  6. ca. 15 min. köcheln lassen
  7. Topf vom Herd nehmen und den Reis weitere 10 – 15 min. ziehen lassen

Die Wassermenge kann je nach Geschmack variieren. Wer den Reis lieber etwas weicher mag, gibt die bis zu 1,2-fache Wassermenge dazu.

Japanischer Reis wird immer OHNE Salz gekocht!

Mochi-Reis, der Mercedes unter den Reissorten

In Japan wird immer Rundkornreis verwendet. Eine spezielle Reissorte ist der Mochi-Reis. Seine Körner sind etwas größer und gekocht besonders klebrig. Er ist sehr intensiv im Geschmack und leicht süßlich. Zubereitet wird Mochi-Reis wie der normale Reis, nur mit ein bisschen mehr Wasser. Wir lieben Mochi-Reis. Er ist eine Luxusbeilage, denn er ist teuer, aber dafür auch besonders köstlich. Bestreut mit Salz und schwarzem Sesam brauche ich nichts dazu. Für mich ist das ein schnelles Hauptgericht. Vielleicht die japanische Variante von Graubrot mit Butter und Salz?

Guten Appetit!

Pia >j<

3 Kommentare

  • Andrea Karminrot

    Genau so koche ich meinen Reis. Allerdings bevorzuge ich die Thailändischen Sorten. Japanische hatte ich nur im Restaurant auf dem Teller. Aber du bringst mich da auf eine Idee!
    Liebe Grüße
    Andrea

    • Pia

      Liebe Andrea,
      die Thailändischen Sorten mag ich auch sehr gerne. Ich mag sowieso schon mein ganzes Leben lang Reis von allen Beilagen am liebsten. Fan der ersten Stunde, sozusagen: Bereits seit den Zeiten, in denen in Chinarestaurants Gäste noch fragten, ob sie statt Reis Kartoffeln bekommen könnten. Oder Onkel Ben die Hausfrau nicht wegen klebrigem klumpigem Reis verurteilte. Wer kennt ihn noch, den „Gabeltest“? 😀
      Liebe Grüße
      Pia

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